Goldscheider-Art

Drechselkunst aus Schwarzwald-Holz

Die Künstlerin

Ich bin Stefanie Goldscheider und lebe und arbeitet im Schwarzwald. Schon als Kind und als Jugendliche schnitze und töpferte ich, wann und wo immer es möglich war. Skulptur und Design mit ihrer Dreidimensionalität und ihren vielen verschiedenen Ansichten und Seiten ringsherum waren schon damals meine künstlerische Vorliebe.

Das Arbeiten mit Ton wie auch mit Holz ermöglicht schöne harmonische Formen und Übergänge und zudem das Ausreizen von Materialeigenschaften. Dazu kommen faszinierende natürliche Muster und Farben.

Ich bin studierte Agrarwissenschaftlerin und seit Jahrzehnten als Journalistin und Publizistin mit ökologischen Themen vertraut. Und so wurde meine Herangehensweise bei meiner künstlerischen Tätigkeit von meinem naturnahen Beruf beeinflusst.

Goldscheider-Art – Die Philosophie

Meine besondere Aufmerksamkeit galt immer Bäumen und Baumkulturen sowie der Agroforstwirtschaft.
Mehrnutzungsbäume – englisch multi-purpose-trees – so nennt man landwirtschaftliche Kulturen, die gleichzeitig Früchte oder Nüsse, Viehfutter, Brenn- und Bauholz produzieren aber auch Schatten und Hangbefestigung bieten. Diese Baumkulturen sind keine Monokulturen sondern ein ganzes Ökosystem, ähnlich natürlichem Wald. In Deutschland kennen wir dies in Form der Streuobstwiesen.

Der ökologische Kreislauf in Wäldern ist undenkbar ohne weitere Lebewesen, insbesondere Pilze und Insekten. Sie sorgen für die Verwertung von Totholz und für neue Nahrung. Altbekannt in der Forstwirtschaft sind beispielsweise Bläuepilze oder Borkenkäfer. Es treten aber auch andere, teilweise spektakuläre Verfärbungen durch Pilzbefall auf. Ebenso können Fraßgänge von Insekten (Bild unten) eine besondere Ausstrahlung haben.

Schad-, Tot- und Sturmholz als Material

Längst werden unsere Bäume und Wälder in einem atemberaubenden Tempo von Zerstörungen bedroht. Extreme Stürme, Dürren oder sintflutartige Regenfälle, Hitzewellen, Spätfröste – das alles macht Bäumen und Wäldern zu schaffen. Sie halten Krankheiten und Schädlingen schlechter stand. Das Ergebnis ist sehr viel Holz aus Windbruch, mit Pilz- und Insektenbefall oder durch Dürre abgetötete Bäume. Davon betroffen sind auch die eigentlich hitze- und trockentoleranten uralten Streuobstbäume wie Birne, Kirsche, Apfel und sogar Walnuss. Sie sterben in erschreckendem Ausmaß ab, nachdem sie oft hundert und mehr Jahre auf der Wiese standen und Insekten, Weidetieren und Menschen Nahrung boten.

Ein Baumstamm und seine Äste bieten mit ihren Jahresringen beziehungsweise der Maserung, dem Kern- und Splintholz, den Rindenschichten und dem Herz, den Markstrahlen, eingewachsenen Ästen,  überwallten Wunden, Biegungen sowie asymmetrischem Wuchs jede Menge eigenes Baum-Design.

Totholz oder umgefallener Baum – mich inspiriert die natürliche Schönheit von Holz. Ich versuche diese Eigenheiten und Einzigartigkeiten des Holzes bei jedem Werkstück heraus zu arbeiten.

Ausschließlich Holz von bereits umgefallenen und abgestorbenen Bäumen sowie aus der Wegesicherung, regional aus Wald und Wiesen des Schwarzwaldes wird von mir verarbeitet.

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